Manuka-Extrakt in Kosmetika Leptospermum scoparium leaf extract
Botanischer Name: Leptospermum scoparium
INCI: Leptospermum scoparium leaf extract
CAS-Nummer: 219828-87-2
Beschreibung: Hellgelbe bis gelbbraune Flüssigkeit mit leicht honigartigem Aroma
Wirkung: Antibakteriell und antimykotisch, stärkt das Immunsystem, schmerzstillend, hilfreich bei Narben, Neurodermitis, Insektenstichen, Erkältungen, Erschöpfung und Stress, zur Verbesserung der Raumluftqualität geeignet
Anwendung: Manukaöl kann unverdünnt, verdünnt oder in Mischungen angewendet werden.
Was ist Manuka und woher kommt es?
Manuka (Leptospermum scoparium) ist eine einzigartige Pflanze aus der Familie der Myrtengewächse, die in den Bergregionen Neuseelands und Südostaustraliens wächst. Auch bekannt als „Neuseeländischer Teebaum“, ist der Manuka ein robuster Strauch, der bis zu 8 Meter hoch werden kann und weiße oder rosarote Blüten trägt. Aus dieser Pflanze werden Öl und Honig gewonnen, die über außergewöhnliche medizinische und kosmetische Eigenschaften verfügen.
Manuka wird seit Jahrhunderten von Einheimischen und Einwanderern zur Behandlung von Wunden, Entzündungen, Fieber und Schmerzen verwendet. Das ätherische Öl ist sowohl für medizinische als auch für kosmetische Zwecke sehr nützlich. Es enthält unter anderem Beta-Triketone und Sesquiterpenkohlenwasserstoffe.
Geschichte der Entdeckung und Anwendung
Bereits im 18. Jahrhundert beschrieb der englische Botaniker und Naturforscher Joseph Banks, der Teil des Expeditionsteams von James Cook war, wie die Maori Manuka zur Behandlung von Verletzungen, Hautkrankheiten und inneren Entzündungen verwendeten. Die Maori betrachteten den Strauch damals sogar als heiligen Baum. Die Ureinwohner stellten aus Teilen der Pflanze ein Getränk her, was dazu führte, dass sich im englischsprachigen Raum der Begriff „Teebaum“ etablierte. Manuka sollte jedoch nicht mit dem australischen Teebaum (Melaleuca alternifolia) verwechselt werden.
1925 bestätigte der australische Chemiker Penfold die antiseptische Wirkung des Manukaöls und stellte fest, dass es zehnmal wirksamer als Karbolsäure war. Seitdem fördert die neuseeländische Regierung den Anbau und die Erforschung dieser Pflanze.
Manukaöl
Manukaöl wird durch Wasserdampfdestillation aus Blättern und Zweigen gewonnen. Für die Herstellung von 1 kg Öl werden bis zu 150 kg Pflanzenmaterial benötigt. Dadurch ist das Produkt sehr konzentriert und wirksam. Aufgrund seiner milden, aber effektiven Wirkung auf die Haut gilt es als sichere Alternative zu australischem Teebaumöl.
Manukaöl hat ein äußerst breites Anwendungsspektrum, da es antimikrobielle, entzündungshemmende, entspannende, beruhigende, desinfizierende und antiseptische Eigenschaften besitzt. Da das Öl sehr konzentriert ist, sollte es nicht pur auf die Haut aufgetragen werden. Es wird empfohlen, es mit Trägerölen zu mischen oder speziell formulierte Kosmetika zu verwenden. Manukaöl enthält fast kein Cineol, was das Risiko von Hautreizungen, das für einige andere ätherische Öle charakteristisch ist, reduziert.
Manukaöl ist in der Regel drei bis fünf Jahre haltbar. Verfärbt es sich stark gelblich, sollte es nicht mehr verwendet werden.
Auch während der Schwangerschaft wird von der Anwendung von Manukaöl abgeraten.
Wirkstoffe des Manukaöls:
- Sesquiterpene (65–68 %) – regenerieren Haut und Schleimhäute und unterstützen die Wundheilung.
- Triketone (ca. 25 %) – Flaveson, Isoleptospermon und Leptospermon – wirken stark antimikrobiell, insbesondere gegen Pilze und Bakterien.
- Sesquiterpenole (5–6 %) – beeinflussen den Hormonhaushalt, das Immunsystem und das Bindegewebe.
- Monoterpene (3 %) – wirken entzündungshemmend und stimulieren die natürliche Reaktion der Haut auf Reizstoffe.
Manukaöl ist reich an Sesquiterpenen (Cadinen), die 65 bis 68 Prozent des Öls ausmachen. Cadinen fördert die Regeneration von Haut und Schleimhäuten und fördert somit die Wundheilung. Manukaöl ist äußerst wohltuend für die Haut und wirkt sich positiv auf allergische Hautreaktionen aus, da es die Histaminausschüttung reguliert. Die wichtigsten Bestandteile, die etwa 25 Prozent ausmachen, sind die Triketone Flaveson, Isoleptospermon und Leptospermon. Ketonkörper mit drei Carbonylgruppen können Konzentration und Leistungsfähigkeit steigern, da sie es Organen wie dem Gehirn ermöglichen, schneller Energie aus Fetten zu gewinnen. Im Vergleich zu Teebaumöl wirkt Leptospermon deutlich stärker gegen Pilze und Bakterien, ist aber dennoch sehr hautverträglich.
Manukaöl enthält fünf bis sechs Prozent des Wirkstoffs Sesquiterpenol. Sesquiterpenol trägt zum Ausgleich des Hormonhaushalts bei, da die Substanz auf die Hypophyse und den Hypothalamus wirkt. Es stärkt das Bindegewebe, sorgt für ein gut funktionierendes Immunsystem und stärkt die Lymphgefäße.
Manukaöl enthält drei Prozent Terpene (Monoterpene), die die Produktion entzündungshemmender Substanzen anregen. Erwähnenswert ist auch Cineol, das jedoch nur in Spuren im Manukaöl vorkommt. Allerdings ist der niedrige Gehalt in diesem Fall sogar von Vorteil, da dieser Stoff in hohen Dosen oft nicht gut verträglich ist. Cineol wirkt wohltuend bei Erkältungen und Atemwegserkrankungen und verleiht dem Öl einen leicht würzigen Geschmack.
Manuka-Honig
Bienen produzieren Manuka-Honig aus dem Nektar der Manuka-Blüten. Dieser Honig besitzt zudem antibakterielle Eigenschaften und wird traditionell als Naturheilmittel verwendet. Dank seines hohen Gehalts an Polyphenolen und Mineralstoffen ist er zudem eine wahre Wunderwaffe in der Manuka-Kosmetik. So stimuliert er beispielsweise die Kollagenproduktion der Fibroblasten, fördert die Reparatur von Hautschäden und hilft gegen Hautausschläge.
Im 20. Jahrhundert entdeckte der Honigexperte Dr. Peter Molan die außergewöhnliche Wirkung des Manuka-Honigs. Dessen Reinheit muss heute nach dem sogenannten „Molan Gold Standard“ (MGS) geprüft werden. (Das Manuka Farming Product Grading System ist ein System zur Bewertung des Methylglyoxalgehalts in Manuka-Honig, um Reinheit und Qualität zu gewährleisten.)
Methylglyoxal (MGO) ist der Wirkstoff, der für die antibakteriellen Eigenschaften des Manuka-Honigs verantwortlich ist. Sein Gehalt in Honig kann über 1000 betragen, wodurch er deutlich wirksamer ist als normaler Honig (bei dem der MGO-Gehalt maximal 20 erreicht). Manuka-Honig pflegt nicht nur die Haut, sondern fördert auch die Kollagenproduktion und heilt Schäden.
Manukaöl in der Kosmetik
Dieser natürliche Inhaltsstoff ist bekannt für seine beruhigende Wirkung auf gereizte, empfindliche oder allergische Haut. Er eignet sich ideal zur Pflege von:
- Akne
- Herpes
- Pilzinfektionen
- Psoriasis
- Wundheilung
Außerdem wirkt er wirksam gegen feine Linien, trockene Haut und Pigmentflecken. In der Kosmetik wird Manukaöl besonders gerne zur Behandlung von entzündeter, juckender und/oder allergischer Haut eingesetzt und ist somit ein ideales Mittel, wenn die Haut Schutz und Heilung benötigt. Es wirkt auch gut bei schlecht heilenden Wunden, Herpes, Pilzinfektionen und Psoriasis. 2006 erzielten deutsche Forscher deutlich positive Ergebnisse bei vaginalen Pilzinfektionen.
Leptospermum scoparium ist bekannt für seine antimykotische, antibakterielle, entzündungshemmende, schmerzstillende und antioxidative Wirkung. Beta-Triketone sind die Inhaltsstoffe, die für die antimykotische und antibakterielle Wirkung verantwortlich sind. Neben den Vorteilen aller Wirkstoffe ist Manukaöl dafür bekannt, schädliche UV-Strahlung zu blockieren. Sonnenlicht kann Hautproteine schädigen, was wiederum zum Abbau von Kollagen, zur Bildung feiner und grober Fältchen und zu vorzeitiger Hautalterung führt. Werden diese Strahlen erfolgreich blockiert, können Hautschäden verhindert und rückgängig gemacht werden. Manukaöl und Blattextrakt können auch bei empfindlicher Haut angewendet werden. Die Forschung zu seinen kosmetischen Anwendungen ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Manukaöl wird in Hautpflegeprodukten, Haarpflegeprodukten und Toilettenartikeln verwendet.
Manuka-Produkte eignen sich ideal für:
- Pflege fettiger Haut
- Bekämpfung von Unreinheiten
- Aufhellung des Hauttons
- Anti-Aging-Therapie
- Pflege empfindlicher Haut
- Fazit
Manuka ist ein wahres Geschenk der Natur und bietet eine breite Palette kosmetischer und therapeutischer Vorteile. Kosmetika mit zertifiziertem Manukaöl oder -honig sind nicht nur wirksam, sondern auch sicher für Ihre Haut. Sie eignen sich ideal für die tägliche Pflege, auch bei empfindlicher oder problematischer Haut.